Amy Brady
»Diese Geschichten unterstreichen den Rang von Climate Fiction und heben auch die Bedeutung des Klimawandels hervor«
Amy Brady ist Literaturkritikerin und Chefredakteurin bei der Chicago Review of Books, wo sie seit 2017 jeden Monat eine Interviewkolumne mit Climate Fiction Autor*innen publiziert. Die Kolumne heißt ↗Burning Worlds, benannt nach dem Roman "The Burning World" (1964) von J.G. Ballard, der zu den Prototypen der Climate Fiction zählt. "Burning Worlds" ist wahrscheinlich die erste regelmäßige Kolumne, die das Thema Klima in der Literatur zum einzigen Gegenstand hat. Gerade in ihrem monothematischen Fokus zeigt "Burning Worlds" eine vitale und erfindungsreiche literarische Szene, die sich der Herausforderung des Klimawandels stellt.
»Diese Geschichten unterstreichen den Rang von Climate Fiction und heben auch die Bedeutung des Klimawandels hervor: Er verbrennt unsere Wälder, überflutet unsere Häuser, verwüstet unsere Seelen und zerstört unsere Atemluft. Wo Nachrichten und Reportagen oft zu kurz greifen, da machen diese fiktionalen Werke deutlich, dass die Effekte der Erderwärmung weit jenseits des Monolithischen liegen.«
Amy Brady will mit ihrer cli fi-Kolumne eine umfassende Diskussion über die Klimakrise als gesellschaftspolitisches Thema in der Literatur anregen. Sie interviewt in der Regel englischsprachige Autor*innen, die derzeit noch die Mehrzahl der Climate Fiction-Schreibenden ausmachen. Aber das globale Phänomen regt Autor*innen vieler Sprachen zum Schreiben an, und wer sich mit Amy Bradys Kolumne eingehender befasst, wird bemerken, dass zunehmend auch cli fi-Romane aus anderen Sprachbereichen ins Englische übersetzt werden. Das trifft sich sehr gut mit dem Anliegen unseres Festivals, Climate Fiction aller Sprachen sichtbar zu machen. Amy Brady wird - mit Maggie Gee und Naomi Booth - zwei britische Autorinnen moderieren, die aus den Erfahrungshorizonten zweier Generationen an das Thema Klimakrise herangehen.