Eric Bihl
»Als Maßstab für die neuen Regeln gilt immer, dass sie sich im Einklang mit der Natur befinden.«
Eric Bihl ist im Elsass aufgewachsen und hat nach dem Abitur als Ausbilder für Armeeangehörige in Französisch-Polynesien gearbeitet. Hier machte er erste Erfahrungen mit indigenen Kulturen und nichtkapitalistischen Wirtschaftsweisen. Später wechselte er nach München, wo er bis heute lebt und im Europäischen Patentamt arbeitet. Eric Bihl's große Leidenschaft gilt dem Equilibrismus, ein ganzheitliches Konzept für global nachhaltiges Wirtschaften und Leben, das er gemeinsam mit Volker Freystedt und weiteren entwickelt hat.
»Um in der kurzen uns verbleibenden Zeit überhaupt noch eine Chance zu haben, will der Equilibrismus nicht an fehlerhaften Systemen herum-"reformieren", sondern sie durch die Besinnung auf die jeweiligen Grundfragen völlig erneuern; insofern ist er "radikal", weil er an die Wurzeln geht. Es dürfen aber nicht nur fehlerhafte Systeme abgeschafft, sondern es müssen gleichzeitig neue Rahmenbedingungen festgelegt werden. Als Maßstab für die neuen Regeln gilt immer, dass sie sich im Einklang mit der Natur befinden. Wir sind der Überzeugung, dass es kein Gebiet gibt, auf dem wir uns heute betätigen, in dem nicht noch ein gewaltiger Fortschritt möglich ist, ein Fortschritt allerdings in dem Sinne, dass auch nach uns ein Weiterschreiten der Menschheit und allen Lebens auf der Erde möglich ist.«
Das Gleichgewicht, das den Equilibristen vorschwebt, müsste sich zwischen Natur- und Kulturraum einstellen, vor allem aber zwischen Ökologie und Ökonomie. Die Autoren entwickeln in "Equilibrismus. Neue Konzepte statt Reformen für eine Welt im Gleichgewicht" eine detaillierte Bestandsaufnahme des derzeitigen Ungleichgewichts, bedingt durch das Primat von Ökonomie und Wachstum. Zugleich entwerfen sie alternative Regeln für eine globale Nachhaltigkeit und wollten die Utopie auch wirklich haben - auf Tahiti war eine erste nachhaltige Republik geplant. Um für diese Republik zu werben, wurde ein Romanautor damit beauftragt, ein Gründungsepos zu schreiben: Geschrieben hat es Dirk C. Fleck: "Das Tahiti-Projekt" (3 Bände). Eric Bihl und Dirk C. Fleck sprechen über das wissenschaftliche Utopia der Equilibristen, die Angst der Literaten vor dem Missbrauch durch eine "Sache" und über die realen Chancen für eine weltweite Ökorepublik.